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Uscha Wolter


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Die Autorin zum Roman

Späte Heimkehr der Blumen

Wir werden immer weiter aufeinander zugehen

Die Autorin zu Späte Heimkehr der Blumen:

"Die Geschichte von Lilli ist eine wahre Begebenheit
und erzählt meine eigene Zeit zwischen
dem 9. und 13. Lebensjahr.

Die Kapitel über die Gefangenschaft meines Vaters
sind dokumentarisch. Die gemeinsamen Jahre wurden nach
persönlichem Empfinden wiedergegeben.
Alle Erlebnisse sind im Wechsel zwischen Russland
und Düsseldorf geschildert.

Meine Aufzeichnungen signalisieren:

Der Krieg ist nicht mit dem Waffenstillstand beendet.
Sie weisen darauf hin, dass sich Auswirkungen und Folgen
durch das ganze Leben ziehen und immer
wieder neue Friedensbereitschaft aller Menschen
notwendig macht.

Ich schreibe gerne in kurzen Sätzen, gehe weniger
ins Detail, mehr in die Tiefe und möchte Raum lassen
für Phantasien und Eindrücke. Ein bisschen Witz ist
auch zu finden zwischen den schmerzlichen und auch
tröstenden Erfahrungen meiner Schilderungen."

Uscha Wolter



Nachwort


Der Krieg hat verhindert, dass Vater mein Vater sein und ich sein Kind werden konnte. Berührungspunkte, die uns näher gebracht hätten, haben wir zwangsläufig verpassen müssen.

Die Not meines Vaters habe ich erst erkennen und begreifen können als er schon viele Jahre tot war.

Meine liebe Mutter musste während ihres langen Lebens innerlich vor all den Erlebnissen, die der Krieg und die Nachkriegsjahre verursacht hatte flüchten. Sie hat nie auch nur ein einziges Wort darüber sprechen können. Ihren Schmerz und ihre Verletzungen hat sie mit in die ewige Welt genommen.

Ich verneige mich vor ihr, ihrem unermesslichen Schmerz und vor ihrer großen Menschlichkeit, die sie immer ausgestrahlt hat.

Meine liebe Mutter ist 2004 von uns gegangen. Erst nach ihrem Tod habe ich 150 Feldpostbriefe meines Vaters finden können, die sie in den vielen Jahren nur für sich aufbewahrt hatte. Meine persönlichen Aufzeichnungen über die gemeinsamen Jahre mit meinem Vater waren zu diesem Zeitpunkt schon beendet. Ich möchte alles unverändert geschrieben lassen, weil ich es so erlebt habe.

Doch ich will gerne und unbedingt nach erwähnen, dass mich jeder einzelne Brief - von denen ich mir erlaubt habe 5 in meine Aufzeichnungen einzufügen - tief berührt und ganz erreicht hat.

Ich durfte nach fast 50 Jahren erfahren, wie groß Vaters Sehnsucht auch nach mir war und wie sehr er mich geliebt hat. Auch, wenn es nur geschrieben Worte sind, die wir später in der Wirklichkeit nicht miteinander leben konnten, bewirken sie in mir eine liebevolle Heilung.

5.1.05


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